von Marxelinho

Absichtserklärung

Seit nunmehr fast zehn Jahren schreibe ich mehr oder weniger regelmäßig mein Fanleben mit. Als ich im August 2004 begann, war ich kühn genug, eine "declaration of principles" voranzustellen. Im letzten Jahr war ich mehrmals knapp davor, aufzuhören - nicht, weil mich der Fußball nicht mehr interessierte, oder gar Hertha. Es war nur einfach insgesamt zu viel zu tun, das Leben mit seinen Anforderungen und Möglichkeiten ließ nicht immer ausreichend Zeit. Zudem war ich mit der Plattform, auf der ich meinen Fankommentar führte, aus verschiedenen Gründen nicht zufrieden. Nun habe ich mich entschlossen, die Sache in die andere Richtung hin aufzulösen. Deswegen die eigene Seite. Ich will mich der Sache wieder ein wenig intensiver widmen, und mir kommt vor, die Geschehnisse legen dies auch nahe. Ich habe ja bisher vor allem über Hertha geschrieben, weil das der Club ist, der mir am nächsten liegt. Ich lebe in Berlin, ich habe eine Dauerkarte, ich habe seit 2000 fast alle Spiele gesehen. Daneben interessiere ich mich aber mit fast der gleichen Intensität für Arsenal, für die Premier League, für die englische Fußballkultur. In Zukunft will ich diese beiden Aspekte stärker parallel führen. Ich möchte den Fußball anhand dieser beiden Clubs beobachten, oder besser gesagt: ich will sehen, was es heute heißen kann, Fan zu sein. Bei Hertha hat sich durch den KKR-Deal noch einmal eine neue Dimension des Interesses ergeben. In Verbindung mit der sportlich produktiven Phase, die Jos Luhukay hier eröffnet hat, ergibt das eine spannende Konstellation. Arsenal wiederum ist einer der ganz großen Clubs der Welt, der aber aus verschiedenen Gründen seit zehn Jahren nicht mehr in die Titelkämpfe einzugreifen vermag. Darüber hinaus sollen stärker die Dinge vorkommen, die ich von Beginn an ins Auge gefasst hatte, aber dann ein wenig vernachlässigt habe. Fußball ist ja in einem sehr großen Maß Fernsehen. Auch da hat sich eine Menge getan, vor allem im Bezahlfernsehen. Der deutsche Monopolist geht gerade durch eine Phase der Euphorie. Grund genug, genau hinzuschauen, und über den nationalen Fernsehmarkt hinaus. Das bringt mich zu meinem Steckenpferd. Gelegentlich fahre ich irgendwo hin, mache kleine Filme in großen oder nicht so großen Stadien, manchmal liefern mir auch Freunde und Korrespondenten etwas zu. Das soll nun auch hier eine bessere Plattform haben. Mit einer Auswärtsfahrt nach Stuttgart am kommenden Wochenende will ich die Sache angemessen beginnen. Was sind die Träume? Natürlich wäre eine Begegnung zwischen Hertha und Arsenal in der "Champions League" der Wahnsinn, allerdings wüsste ich da gar nicht, wie ich mich dazu verhalten sollte. Eigentlich würde es mir vollkommen reichen, wenn Hertha sich allmählich an das Niveau seiner Standortfaktoren heranarbeiten würde, ohne dabei die Fans abzuhängen. Ein Auswärtsfahrt nach Ventspils (das Spiel fand dann in Riga statt) war für mich so etwas wie eine Initialerfahrung. Es wäre wunderbar, wenn Hertha eines Tages wieder Gelegenheiten bieten würde, daran anzuschließen. Doch gilt auch für meine Seite, was fast alle Verantwortlichen in diesem großartigen Sport als Mantra ausgegeben haben: Ich denke von Spiel zu Spiel, und von Tag zu Tag, von Eintrag zu Eintrag.'

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