Hertha spielt heute gegen Frankfurt, und in zwei Stunden werde ich mich dann auch ganz darauf konzentrieren. Aber natürlich ist das Thema des Tages auch für mich der Rücktritt von Arsene Wenger. Die Zeitungen sind heute voll mit Berichten, die alle wie Nachrufe wirken. Mir tun aber nur die BVB-Fans leid, die sich nun mit dem Gedanken beschäftigen müssen, ob Wenger im Pott vielleicht noch ein paar Jahre an seine Karriere dranhängen könnte. Ich bin enorm erleichtert, dass die Personalie bei Arsenal endlich entschieden ist, auch wenn die Nachfolgefrage naturgemäß die allerschwierigste ist.
2004 war Wenger nach der Saison der "Invincibles" auf dem Höhepunkt. Danach gab es für meine Begriffe drei Momente, in denen der lange Niedergang begann.
24. Oktober 2004 Manchester United - Arsenal FC 2:0
Auch in der Saison nach dem Titelgewinn ohne eine einzige Niederlage trat Arsenal noch lange dominant auf. Erst im Oktober riss die Serie, und zwar mit einem Skandalspiel in Old Trafford. Der Schiedsrichter spielte eine unrühmliche Rolle.
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17. Mai 2006 FC Barcelona - Arsenal FC
Das Champions League-Finale, das so unglücklich lief. Näher kam Wenger dem größten denkbaren Erfolg für einen europäischen Clubtrainer nicht.
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23. Februar 2008 Birmingham City - Arsenal FC
Ich war an dem Tag unterwegs zu einem Auswärtsspiel von Hertha in Wolfsburg, deswegen sah ich dieses Spiel nicht vollständig, aber die entscheidende Szene hatte ich mitgekriegt: Martin Taylor brach damals Eduardo mit einem brutalen Foul das Bein. Arsenal führte bis zur letzten Minute 2:1, bekam dann aber noch ein Gegentor. Der Faden, der damals riss, konnte niemals mehr neu geknüpft werden. Das Fanvideo von dem Elfmeter ist großartig und furchtbar zugleich.
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Nun, da die Sache klar ist, kann ich Wenger auch wieder Respekt zollen. Ich würde mir Thomas Tuchel als seinen Nachfolger wünschen. Die Europa League Spiele in den kommenden zwei Wochen kann ich mir jetzt mit klarer Perspektive ansehen, denn mir ging es zuletzt tatsächlich schon eher darum, dass Wengers Erfolglosigkeit so deutlich wird, dass er unmöglich noch einmal in eine weitere Saison gehen kann. Nun würde ich ihm zum Abschied noch einen großen Erfolg wünschen.
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