Hertha wird für die Tototipper eine sichere Bank, und auch die Spieler werden sich bald auf dieselbige sehnen, denn jetzt zeigt sich bereits, daß niemand die Verantwortung übernehmen will für das Spiel (einige können es natürlich auch nicht). Gegen Nürnberg (das Spiel habe ich heute vormittag in der Premiere-Aufzeichnung gesehen) gab es zwar einige Halbaktionen mit Zweidrittelchancen, aber eine Ensembleleistung kam nicht zustande. Warum? Die Querpaß-Gemütlichkeit von Simunic und Madlung und die langen Leerpässe ins Nichts von Kovac sind nicht gerade das Federbett, auf dem Wichniarek und Rafael obszöne Dinge anstellen könnten - aber muß das alles so unglaublich bieder sein?
Falko Götz läßt also Dardai draußen, ohne daß auffällt, zu wessen Gunsten. Auf die Bank setzt er dann die alte Garde: Schmidt und Hartmann, zwei Dardaisten. Dazu Bobic, einen Spätroutinier, und Christian Müller, einen jugendlichen Ohrringer. Nicht gerade eine Perspektivbank. Das Spiel war so langweilig, daß ich beinahe geneigt wäre, eine Haarbanddebatte loszutreten (Kovac!), nur um Magath die Themenführerschaft abspenstig zu machen - aber ich will doch mit Bayern nichts zu tun haben!
Marcelinho war auch nicht gut, aber das ist eine alte Geschichte. Die Episode des Tages lieferte trotzdem er, als er - ausnahmsweise Kapitän - vor dem Anpfiff einfach vor dem Shakehands mit den Referees davonlief, während Gilberto hinzueilte und die Geste für ihn nachholte. Marcello ist eben häufig ein wenig geistesabwesend, und Falko Götz räumt ihm die Freiheiten dazu ein.
Gegen Stuttgart hat die Mannschaft im Winter noch begriffen, wie es geht: Sehr spät in Führung gehen, aber vorher schon gut spielen. Es war damals auch an einem Sonntagabend.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben